Als Ehrengäste wurden der Bürgermeister von Schauenburg, Michael Plätzer, Handwerkskammerpräsident Heinrich Gringel sowie die Kreishandwerksmeister aus dem Schwalm-Eder-Kreis und Kassel, Frank Dittmar und Alexandra Kaske-Diekmann, begrüßt. Handwerkskammerpräsident Gringel ging in seinem Grußwort auf die Digitalisierung im Handwerk ein. Auch als kleiner Handwerker muss man mit der Zeit gehen und sich der Veränderung anpassen. Kreishandwerksmeister Frank Dittmar freut sich, dass die Steinmetzinnung Hessen-Nord die zweitgrößte in Hessen ist. Es ist eine sehr aktive Innung und er dankt den Ehrenämtern für ihr Engagement. Bürgermeister Plätzer lobt das Handwerk und die Ausbildung im Besonderen.
Überbetriebliche Unterweisung in Mainz-Hechtsheim
Landesinnungsmeister Damm teilte mit, dass das Berufsbildungswerk des Steinmetz- und Bildhauerhandwerks den Beschluss gefasst hat, die Überbetriebliche Unterweisung am Standort Mainz ab dem Jahr 2020 einzustellen und die Lehrlinge mit Lehrlingsbeginn August 2019 einem der verbleibenden drei Standorte Königslutter, Wunsiedel und Ingolstadt zuzuordnen.
Der starke Rückgang der Lehrlingszahlen führte seit mindestens 10 Jahren zu diesen
Überlegungen. Gleichzeitig ist es das Ziel, durch mehr Effizienz und Konzentration die Qualität der überbetrieblichen Ausbildung den modernen Anforderungen anzupassen, auch im Hinblick auf die neue Ausbildungsordnung.
Im Einzugsbereich Mainz kam es in den letzten beiden Jahren zum stärksten Rückgang mit der Folge der Unterauslastung sowohl im Personal- als auch im Unterbringungsbereich, im Vergleich mit den anderen Standorten.
Das BBW teilt mit, dass die verbleibende Zeit bis Ende 2019 optimal genutzt werden soll, diesen Schritt geordnet zu gehen. Da der Berufsschulstandort in Mainz bleibt entfacht eine heftige Diskussion unter den Obermeistern. Es wird beschlossen, dass sich der LIV Hessen dafür einsetzt, dass der Berufsschulstandort ebenfalls dorthin verlegt wird, wo in Zukunft die hessischen Auszubildenden ihre Überbetriebliche Ausbildung absolvieren.
Landesgartenschau Bad Schwalbach 2018
Frau Mücke, Mitarbeiterin der Kreishandwerkerschaft Gelnhausen, informierte über die geplanten Aktivitäten der Steinmetze auf der Landesgartenschau. Der Ausstellungsbereich Friedhof umfasst sieben Urnen-, sieben Reihen- und sieben Wahlgräber. Hinzu kommen zwei Sondergräber. Neun hessische Steinmetzbetriebe stellen ihre handwerklich gefertigten Grabmale auf der Landesgartenschau aus. Der Startschuss für Hessens größtes Gartenfest fällt am 28.04.2018. Die Ausstellung endet am 07.10.2018. Erstmals haben die Steinmetze eine Holzhütte für ihre lebende Werkstatt an den Wochenenden und Feiertagen. Der Memoriam-Garten wird von der Steinmetz- und Steinbildhauer-Innung Wiesbaden- Rheingau- Taunus bestückt. Stellv. Obermeister, Thomas Färber, stellt die Fläche vor und berichtet über die Planungen. Auch beteiligt sich die Innung an dem „Grünen Klassenzimmer“, welches Workshops für Kinder anbietet.
Der Friedhof - Das rechtliche Umfeld für den Grabmalsteinmetzen
Prof. Dr. Gerd Merke, Friedhofsrechtsberater des ZDNW, referierte über Privatisierungstendenzen bei Friedhöfen, die Flucht aus dem Friedhof, Zulassung von Gewerbetreibenden auf Friedhöfen, das Urheberrecht am Grabmal, sowie über die neu überarbeitete BIV-Richtlinie zum Erstellen und Versetzen von Grabmalanlagen. Gründe für die Neufassung der Richtlinie von 2007 waren die schwere Verständlichkeit, statisches Grundwissen zur Anwendung, keine Bemessungstabellen, Fehlende Verfahrensvorgaben, Veraltete Bemessungsnormen und die unklare Dokumentation der jährlichen Prüfung. Weiter stellt der Bundesverband Deutscher Steinmetze die Richtlinie incl. Beispiel, eine Ausführliche Erläuterung, die Zusammenfassung für Steinmetzbetriebe, Formblätter zur Genehmigung und Fertigstellung, ein EXCEL-Bemessungsprogramm, die Verifizierung der Universität Stuttgart und die Regelempfehlung der Sachverständigen im Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk zum Download zur Verfügung. Raphael Holzer, Leiter der Technischen Informationsstelle des BIV kann jederzeit bei Fragen zur neuen Richtlinie kontaktiert werden.
Neben den Berichten der Obermeister und den allgemeinen Regularien, stellte Sonja Mücke das Programm des Steinmetz-Seminares 2018 vor, welches am 26. und 27.01.2018 in Sinntal-Jossa stattfindet. Die Vorstellung des Programmes Palette-CAD, sowie die sichere Verlegung von Fliesen – und Naturwerkstein auf Balkon, Terrasse und Außentreppe stehen auf dem Programm. Weiter stellt Herr Fahrenkrog die Merkblätter Küche, Außentreppen, Fensterbänke und Rutschhemmung, vor.
Freitagsabends lud die Steinmetz-Innung Hessen-Nord zu einem Besuch in der Märchenwache ein. Ebenfalls fand eine Besichtigung und Führung der Sektkelterei Döhne in Breitenbach statt.
